Union des Sociétés avicoles

du Grand-Duché de Luxembourg

69. ANGORA

69. Angora (A) / Angora

 

Bewertungsskala

1.     Körperform und Typ

20 Punkte

2.     Gewicht

10 Punkte

3.     Wolldichte und Länge

20 Punkte

4.     Wollstruktur und Ausgeglichenheit

15 Punkte

5.     Kopf- und Fußbehang

15 Punkte

6.     Farbe

15 Punkte

7.     Gesundheit und Pflege

5 Punkte

 

100 Punkte

 

1.    Körperform und Typ

Die Beurteilung der Körperform bei Angora in voller Wolle ist schwieriger als bei den normalhaarigen Rassen. Denn durch das Wollvlies werden körperliche Mängel verdeckt, die bei den Normalhaarrassen ohne weiteres in Erscheinung treten. Bei der Bewertung ist daher das Abtasten des Tierkörpers erforderlich. Der Körper ist leicht gestreckt, walzenförmig und bei genügender Breite und Tiefe des Rumpfes gut geschlossen. Die kräftigen Läufe sind mittellang; sie erscheinen der Wolle wegen kürzer und kräftiger als bei den Normalhaarrassen. Der Kopf ist breit, kurz und dicht am Rumpf angesetzt. Die Ohren sind fleischig, werden aufrecht getragen und entsprechen in ihrer Größe dem Körper. Die Häsin ist möglichst wammenfrei. Bei älteren Häsinnen ist eine kleine, gut geformte Wamme zulässig.

 2.     Gewicht

Das Mindestgewicht beträgt 2,50 kg, das Normalgewicht 3,50 kg und das Höchstgewicht 5,25 Kg.

Gewichtsbewertung

Kg

ab 2,50

ab 2,80

ab 3,10

ab 3,50 bis 5,25 Höchstgewicht

Punkte

7

8

9

10

 2.     Wolldichte und Länge

Das Wollvlies muß sehr dicht entwickelt sein, so dass der Haarboden völlig bedeckt erscheint. Je dichter das Wollvlies, desto wertvoller das Tier. Die Wollänge soll, im Stapel beurteilt mindestens 6 cm betragen. Bei Ausstellungstieren wird eine Mindestlänge von 4 cm verlangt. Die Wollänge ist zu schätzen.

 4.     Wollstruktur und Ausgeglichenheit

Die Wolle muss am ganzen Körper des Tieres, einschliesslich Bauch, gleichmässig dicht vorhanden sein. Die Ohren sind gut behaart.

Das mischwollige Vlies, das aus den nachstehenden drei Haartypen besteht, muß eine gesunde, kräftige, nicht zur Filzbildung neigende Struktur besitzen.

  1. Die Unterwolle, die stark vorherrschen muß, besteht aus dem fein gekräuselten, seidenweichen Wollhaar, das sich durch ein gutes Längenwachstum auszeichnen soll. Gewünscht wird ein mittelfeines, weiches, gleichmäßiges Wollhaar, das regelmäßig und kurz gewellt ist und einen seidigen Glanz besitzt.
  2. Der Grannenflaum vermittelt in seiner Qualität zwischen der Unterwolle und dem Grannnenhaar. Er ist länger und grober gewellt und endet in einer feinen, grannenartigen Spitze.
  3. Das Grannenhaar überragt als ein etwas stärkeres, gerade durchgehendes Haar das Wollvlies. Die Grannenspitze ist kräftig. In der Regel besitzen die Häsinnen eine stärkere Grannenbildung als die Rammler, im besonderen Maße die älteren Häsinen. Den Wert der Wolle bestimmt die Qualität der Unterwolle; sie soll daher vorherrschen. Gegenüber dem eigentlichen Wollhaar tritt die Begrannung stark zurück. Die Wolle muß am ganzen Körper des Tieres, auch am Bauch, gleichmäßig dicht sein.

 5.     Kopf- und Fußbehang

Ohrbüschel, Stirnbüschel und Backenbart sowie der gute Behang der Läufe, besonders der Hinterläufe, gehören zu den typischen Rassemerkmalen der Angorakaninchen. Die Merkmale treten beim Rammmler stärker in Erscheinung als bei der Häsin. Die geschlechtsbedingten Unterschiede sind zu berücksichtigen.

 6.     Farbe

Die Farbe bei den reinweißen Angora erscheint bei guten, sehr dichtwolligen Tieren, im Stapel der Wolle gesehen, leicht gelblich (elfenbeinfarbig), während die kürzer behaarten Körperstellen (Kopf, Ohren, Läufe) eine reinweiße Färbung aufweisen. Das ist nicht als Fehler zu werten. Die Augenfarbe bei den weißen Angora (Albino) ist farblos, rot durchleuchtend. Die Krallen sind ebenfalls farblos (weiß). Neben den weißen Tieren sind alle einfarbigen Tiere mit reinen Farben, wie sie bei den jeweiligen anderen Rassen beschrieben sind, zugelassen. Bei den farbigen Angora erscheinen die kürzer behaarten Körperstellen (Kopf, Ohren, Läufe) satter gefärbt als das Wollvlies am Rumpf, das durch die reinchlich vorhandene Unterwolle, die immer heller in der Farbe ist, auch eine hellere Gesamtfärbung am Körper verursacht. Im Übrigen gelten für die farbigen Angora die Forderungen, wie bei der jeweiligen Farbe für Normalhaarrassen.

 7.     Gesundheit und Pflege

Siehe allgemeine Bestimmungen.

Leichte Fehler

Kleine Wamme. Etwas dünne Wolle; schwache Unterwolle; kleinere Wachstumsstörungen; ungleiches Wollwachstum. Kleine Filzstellen. Überwiegendes Grannenhaar. Feine, verworrene oder watteähnliche Wolle. Schwach ausgeprägte Rassemerkmale.

Schwere Fehler

Grosse Wamme. Sehr dünne Wolle; zu wenig Unterwolle. Wollänge unter 4 cm. Größere Kahlstellen (Wollwachstumsstörungen) die bei natürlicher Stellung des Tieres von der umgebenden Wolle nicht mehr bedeckt werden. Starke Filzbildung; krankhafte, überfeine Wolle (starke Filzer). Gänzliches Fehlen der Kräuselung. Stark überwiegendes Grannenhaar; abgeschnittene Grannen. Vollständiges Fehlen des Kopf- und Fußbehanges.

Sonst wie allgemeine Bestimmungen.